Dani Splitzer Diana

Dani Splitzer Diana

Dani und ich, was soll ich sagen, das hat gleich geklickt. In echt haben wir uns leider noch nicht getroffen, aber wenn ich an die Bloggerin von Candeeland denke, dann stell ich mir ein kerniges Stehauffräulein vor, das gerne lacht, schlagfertig durchs Leben geht und regelmäßig in ihre Fotobox rennt und Filme abgibt. Oder den Postboten stalkt wenn sie Lomopakete erwartet 😉

Letzten Sommer hatten wir beschlossen, endlich mal gemeinsame Sache zu machen und veranstalteten einen Film-Swap mit Mittelformat-Film. Ein Plan mit Folgen, wie sich später herausstellen sollte..

Im ersten Teil von How to MX – Eine Anleitung für Doppelbelichtungen zeigte ich euch, wie man mit verschiedenen Kameras Mehrfachbelichtungen anstellen kann. Auch für Mittelformatkameras gibt es allerlei Möglichkeiten doppelt und dreifach zu belichten. Richtig interessant wird es aber erst, wenn man einen Film-Swap mit Mittelformatkameras plant. Dafür legt man traditionell den Film zweimal ein, muss ihn also nach der ersten vollständigen Belichtung zurückspulen, um ihn dann an den Film-Swap-Partner zu schicken, der ihn ein zweites Mal belichtet. Wie ich in dem Post schon andeutete, stellt sich das „Rückspulen“ von Mittelformat- also 120er Filmen eher schwierig dar, da Mittelformatfilme generell nicht zurückgespult werden, nachdem der Film voll ist, sondern Bild für Bild einfach auf eine 2. Spule gewickelt werden.

Also beschlossen wir, den Mittelformatfilm händisch zurückzuspulen und das war eine ganz schöne Fummelarbeit (hauptsächlich für Dani). Hinterher fiel mir ein, dass man den Film im Dunkeln auch einfach auf eine neue Spule wickeln könnte, aber das war dann auch nicht mehr wichtig. Als der Film bei mir ankam, sah er frisch und hübsch wie immer aus und ich konnte gar nicht glauben, dass Film-Swaps im Mittelformat wirklich so „einfach“ sein sollten. Und tatsächlich – nachdem ich den Film ordnungsgemäß in die Kamera gelegt hatte, bockte der Filmtransport noch vor Bild 1 gewaltig – es ging nicht vor und nicht zurück. Wie bei meinem ganz ähnlichen Erlebnis auf Malta wurde mir wieder heiß und kalt, nur dass ich dieses Mal innerhalb weniger Minuten mein Badezimmer in eine Dunkelkammer verwandeln und so der Sache auf den Grund gehen konnte. Das Problem war die Stelle, an der der Papiervorlauf quasi an den echten Film „geklebt“ ist. Dieser Übergang war durch das vorherige Belichten nicht mehr schier und glatt wie in seiner ursprünglichen Form, sondern gewellt und steif und verhinderte nun störrisch die Weiterführung des Films. Nach mehrmaligem Herumprobieren in der stockdunklen Badewanne konnte ich den Film so einlegen, dass die Problemstelle bereits überwunden war, bevor ich das Rückteil schloss. Es erforderte aber schon ein wenig Geduld und … ich will nicht sagen Fingerspitzengefühl, aber Kenntnis über die Kamera in wahrer Finsternis… so etwas in der Art (oder man besorgt sich endlich so eine Rotlichtlampe für Dunkelkammern).

Dani und ich entschieden uns für die Diana F+ mit Glaslinse, es gibt aber auch einige wenige Mittelformatkameras, in der das eigentlich nicht vorgesehene Zurückspulen des Films einigermaßen möglich ist, darunter zum Beispiel die Lubitel 166+, die – durch die Option zum Umwandeln in eine 35mm Kamera – über einen typischen Rückspulhebel verfügt.

Nachdem die erste Gefahr gebannt war, ging es endlich ans Eingemachte. Als ich letzten Sommer spontan einen Samstag in Sankt Peter-Ording verbrachte, machte ich mit der Diana dort die ersten Bilder für meinen Part des Film-Swaps. Anders als bei dem Film-Swap mit Sonja Rückenwind legten wir unsere Bilder nicht direkt übereinander, wie bei einer klassischen Film-Swap Doppelbelichtung, sondern nahmen den Diana Splitzer zur Hilfe.

Ein paar Infos zum Splitzern und was man dafür braucht, findet ihr hier und hier. Vor allem ist es ziemlich hilfreich, sich die mit dem Swap-Partner vorher abgesprochenen Parameter irgendwo zu notieren, abzufotografieren oder sich schlichtweg zu merken…

Ich weiß gar nicht, ob ich es Dani überhaupt schon gebeichtet habe… es ist nämlich so, dass wir folgende Einstellungen festgelegt hatten: Film: Ektar 100, Kamera Diana F+ mit  Glaslinse und Splitzer, 16er Format, du splitzerst links, ich rechts. Alles klar. Als es soweit war, war ich heilfroh, gerade noch daran gedacht zu haben, die Linsen auszutauschen, da ich vorher mit der originalen Diana-Plastiklinse unterwegs war. Dass Dani im 16er Format vorgelegt hatte, hatte ich dagegen leider völlig vergessen. Ich knipste also locker fröhlich im 12er Format, wie ich das bei Rollfilmen immer mache und bekam mit den entwickelten Negativen prompt die Rechnung…und die Erinnerung an unsere Absprache zurück.


Kurz zu den Formaten: Stellt man die Diana auf „12“, bekommt man 12 Bilder, stellt man sie auf „16“ bekommt man – ihr erratet es schon – 16 Bilder, die entsprechend kleiner sind, da ja 4 zusätzliche Bilder auf den Film passen müssen. Diese Ungleichheit in einem einzigen Film führte bei uns zu zweierlei Auswirkungen: einerseits lagen nun im Vergleich zum 16er Format meine „riesigen“ 12er-Quadrate über Danis hübschen Bildchen, wodurch der Splitzer-Effekt nicht mehr sauber durchkam und andererseits waren nun 4 Splitzer-Bilder von Dani übrig, deren 2. Hälfte fehlte, da „mein“ Film ja nach dem 12. Bild beendet war. Durch die …unerwarteten… Überlappungen hat man dafür mehr Auswahl bei den Splitzer-Kombinationen. So könnte man dieses oder jenes Bild zusammenpuzzeln, wie bei dem Sensenmädchen oben, oder gleich die gesamte Bildstrecke auswählen (nachdem man die überbordenden „12er Kanten“ abgeschnitten hat;).

Einstellungen hin oder her, es hat jedenfalls riesigen Spaß gemacht, Dani, und der nächste SwapFilm ist schon eingelegt – inklusive Randnotizen. Ich bin gespannt!!

16 Comments
  • Sandra
    Posted at 12:17h, 08 März Antworten

    Großartig! Dani und Conny !!!

    • Dani
      Posted at 12:20h, 08 März Antworten

      Danke Sandra! Wir sollten auch endlich mal gemeinsam swapen!

    • Lomoherz
      Posted at 12:30h, 08 März Antworten

      Danke Sandra 🙂

  • Dani
    Posted at 13:18h, 08 März Antworten

    Suuuuper! Danke Conny, für diesen wunderbaren Blogpost, ich freue mich riesig, dass es dich gibt und dass wir diesen Swap zusammen gemeistert haben. Mir gefallen die Fotos sehr gut, gerade wegen der nicht stimmigen Formate, das hat was. Und ja, du hattest es mir bereits „gebeichtet“. 🙂 Wir könnten ja eigentlich auch mal einen gemeinsamen Swap mit Sonja starten, jetzt, wo der Frühling endlich kommt. Hab noch einen schönen Sonntag, dickes Kussi, Dani

  • Trashpilotin
    Posted at 19:02h, 08 März Antworten

    Das mit dem Pfahlbau und dem runden Haus ist super!

  • Horizon
    Posted at 20:11h, 08 März Antworten

    THIS IS SUPER

  • Lomoherz
    Posted at 16:36h, 09 März Antworten

    Dankeschön! Thanks!

  • André
    Posted at 20:27h, 12 März Antworten

    Statt der DuKa-Lampe besorg Dir lieber einen Wechelsack. Der ist günstig und einfach zu handhaben. Zumal die Duka-Lampe Dir den Film ruiniert. Oder denkst du, dass der nicht rotempfindlich ist? SW-Fotopapier ist es nicht, dein Farbfilm jedoch schon.

    Nix für ungut – seit wie vielen Jahren beschäftigst Du dich mit Fotografie? Ach ja, sorry, klar LOMOgrafie. Das war ja das Gegenteil, da ist „dilettantisch“ ja das neue „cool“ … Stimmt, da gibts diese Firma in Wien, die den Leuten so Klasse das Geld aus der Tasche zieht. Bald gibts auch Lomo Überraschungseier, da sind Plastikteile drin, aus denen eine Kamera gebaut wird… Hihihi.

    • Lomoherz
      Posted at 21:03h, 12 März Antworten

      Trotz deiner Abneigung gegenüber der Lomografie danke ich dir, dass du dir den Post scheinbar aufmerksam durchgelesen hast. Das mit der Rotlichtlampe war nur so einer allgemeiner Gedanke, der immer mal wieder in meinem Kopf rumspukt, aber nicht unbedingt auf diesen Film bezogen. Und selbst wenn, Fotografie, der Überbegriff auch für Lomografie, ist für mich ein ständiger Lernprozess und das mag ich so an ihr. Einen Wechselsack stelle ich mir übrigens genauso bequem vor wie in der Dunkelheit in einer Badewanne zu sitzen und am Film rumzufummeln, daher kommt er für mich eher nicht in Frage.
      Das neue cool..hmm, das ist wohl Ansichtssache. Meine erste Lomokamera, aus Plastik, aber nicht aus dem Ü-Ei, kaufte ich mir vor über 10 Jahren für’n Fünfer, keine Ahnung, ob es da auch schon dilettant cool war, aber das ist mir ziemlich egal. Ich mache eigentlich nie etwas, nur weil es gerade cool ist. Es ist einfach mein Hobby.
      Ich mags Lomo, du eher nicht, und das ist ok.

      • André
        Posted at 22:45h, 12 März Antworten

        Hey,, super, dass Du nicht nur meinen Post freigegeben hast sondern mir auch noch geantwortet hast. Mehr noch, Du hast dich auch nicht von meinem etwas flapsigen Ton zum Ende des Kommentars mitreißen lassen. Entschuldige bitte, ich habe mich diesbezüglich etwas gehen lassen.
        Mich stört ja nicht die Art der Bilder, ich kann nur nicht verstehen, dass Du dir diesen Lomo-Stempel gibst. Fotografie kann experimentell, vereinfacht oder roh sein. Das ist, als würdest Du zu jeder Limo, die sprudelt, Cola sagen – oder zu jedem Taschentuch Tempo, zum Internet Google, zu jedem Auto Panda… Aber selbst das geht mich nichts an. Ich kann es nur nicht verstehen, denn ich glaube, Du reduzierst damit deine fotografische Erfahrung.

        Aber zum Wechselsack. Probier das mal aus. Es ist tatsächlich bequem: Stell Dir vor, Du kannst in aller Ruhe deine Filme einspulen, während Du auf deinem Lieblingskuschelsofa, in der Küche am Fenster oder – je nach Vorliebe – auch vor dem Fernseher sitzt. Das klappt prima. Alle Utensilien kannst Du dir in den verschiedenen Ecken (Zipfeln) des Sacks organisieren und mit der Zeit bekommst Du eine gute Routine, in dem Ding herumzufuhrwerken…

        Gruß, A.

        • Lomoherz
          Posted at 15:44h, 15 März Antworten

          Entschuldigung angenommen 😉
          Den Lomo-Stempel geb ich mir, weil ich ihr viel zu verdanken hab, nämlich, dass ich überhaupt den Weg zurück zur Kamera gefunden habe. Zwischendurch war ich ziemlich leidenschaftslos was die Fotografie angeht. Ich hatte ob der vielen gleichen Bilder auf meiner Digitalkamera einfach das Interesse verloren. Inzwischen experimentiere ich auch mit anderen analogen Kameras und habe mich daher für ein neues Logo entschieden, auf dem jetzt „Film-Fotografie“ steht. Trotzdem bleibt mein Herz Lomo 🙂
          Danke fürs Schmackhaft machen was den Wechselsack angeht, mal schauen…
          Viele Grüße,
          Conny

  • Andy
    Posted at 20:53h, 16 März Antworten

    Es ist wiedermal schön zu sehen, dass man einige Sachen eben nicht digital machen kann.

    P.S.: Ich hatte sich mal eine Lomo. Das ist aber schon lange her, sehr lange 😉

    • Lomoherz
      Posted at 09:32h, 19 März Antworten

      Hallo Andy,
      das ist ein sehr schönes Kompliment und bringt meine Liebe zur analogen Fotografie auf den Punkt, vielen Dank 🙂

      PS: Toll, welche war es denn? Erinnerst du dich noch an die Bilder, die du damit gemacht hast?

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    Posted at 16:17h, 30 Dezember Antworten

    […] #2 Dani Splitzer Diana […]

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    Posted at 16:33h, 16 Mai Antworten

    […] liebsten (und häufigsten) Swap-Partnerinnen. Überraschungen gibt es immer gratis oben drauf. Bei unserem allerersten Swap habe ich z.B. unsere Absprachen vertüdelt und die zweite Lage mit einer ganz anderen Einstellung […]

  • Pingback:How to MX - Eine Anleitung für Doppelbelichtungen Teil 1 - Lomoherz
    Posted at 17:51h, 26 Februar Antworten

    […] funktioniert es theoretisch zwar auch, ist aber etwas schwieriger zu bewerkstelligen (nicht wahr, Dani?;) oder erfordert eine Dunkelkammer bzw. eine Rückspulfunktion, die bei den Mittelformatkameras ja […]

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