Das analoge Konzert: Johnossi

Johnossi

Das analoge Konzert: Johnossi

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

Eine schwedische Liebe, die seit meinem Studium anhält: Johnossi!
Für mich waren die 2000er die Zeit der Indie-Entdeckungen: Hard-Fi, Bloc Party, The Hives, Kasabian und so weiter. Außer auf dem legendären Uni Soundtrack von Pustefix und mir laufen die allerdings nur noch selten in meinen Playlisten. Johnossi aber sind geblieben. Durfte vor 10 Jahren auf keiner Indie-Party Man must dance fehlen, avancierte ihr letztes Studio-Album Blood Jungle zu einem Lieblingsalbum 2017.

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

Höchste Zeit also, Johnossi mal wieder auf der Bühne zu sehen! Denn dieses schwedische Duo ist live einfach orgastisch. (Und wenn ihr jetzt denkt, Alter, die spinnt doch – Ha! Überzeugt euch selbst;).
Mit ihren Alben Johnossi und All they ever wanted habe ich sie 2009 das erste Mal auf dem Hurricane Festival gesehen – als Nachmittagsact. Voller Platz und richtig gut. Das nächste Mal sah ich sie als Top-Act auf dem Appletree Garden Festival. Mavericks, Johnossis drittes Album, war draußen und dieser Auftritt zählt auch zig Appletrees später zu meinen Festival-Höhepunkten.
Es war Juli 2011, die Nachricht von Amy Winehouse‘ Tod ging gerade um die Welt und es war das letzte Mal, dass unsere Studi-Gang als Studis zusammenkam. Danach würde jeder von uns eigene Wege gehen, ein bisschen erwachsener werden, ein bisschen ernüchterter auf der Suche nach dem perfekten Job.
Ich glaube, es war eine Mischung aus Lieblingsfestival mit geiler Band, Aufbruch, Freundschaft, Melancholie und Carpe-Diem-Gefühl, die das Johnossi-Feuerwerk an diesem Abend nochmal in andere Sphären schoss und diesen Auftritt so besonders machte.

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

Danach kam es mir lange nicht mehr in den Sinn, alleine oder mit anderen Freunden nochmal ein Konzert von Johnossi zu besuchen. (Obwohl mir das vierte Album, Transitions, ziemlich gut gefiel.) Dieses letzte Konzert war schließlich perfekt, das konnte gar nicht besser werden.

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

Sechs Jahre später: Von einer Freundin erfuhr ich, dass Johnossi ihre neue Tour in Rostock starten würden, im M.A.U. Club, wo ich in meiner Schulzeit Die Happy und Fettes Brot gesehen hatte. Wenn man mit dem schwedischen Tourbus die Fähre nimmt, macht Rostock als 1. Station gut Sinn und ich freute mich schon Wochen vorher wie bolle auf dieses Konzert. Anscheinend reichten mehr als 6 Jahre aus, um genügend Abstand und ordentlich Lust zu bekommen. Für Johnossi war es bereits die 2. Konzertrunde in diesem Jahr – die Blood Jungle Tour hatten sie gefühlt gerade hinter sich. Aber diese Tour sollte eine Club-Tour werden, mit allen Glanzstücken der schwedischen Band – von jetzt und damals. Und die spielten sie: Von Man must dance bis Air is free. Von Roscoe bis Gone forever. Wild und ungestüm wie eh und je. Und auf einmal waren wieder alle Texte da.

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

Wir standen ganz vorne, am Absperrgitter und wurden überrollt von den Riffs, den Johnossi-Fanfaren, Tanzbär John mit seinem eigenwilligen Charisma und der Boxenmusik gleich links neben uns. Am Ende gab es Zugaben, ein geöffnetes Hawaii-Hemd und 2 Plektren als Souvenir. Eins für dich, eins für mich.

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

Kein halbes Jahr später sind meine ersten Konzertfotos im Blog. Diese Bühneninszenierung war eine der dunkelsten, die ich jemals erlebt habe. Selbst von Drummer Ossi sah man kaum mehr als Umrisse und Headbang-Mähne. (Überhaupt gab es an diesem Abend überproportional viele Haar-Witze von den beiden.) Da hatte sogar der Ilford 3200 seine Schwierigkeiten. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht gerade mein lichtstärkstes Objektiv dabei hatte. Ich setzte eher auf ein Zoomobjektiv, da ich nicht erwartet hatte, ganz vorne zu stehen 😉

Als alles vorbei war, musste ich mir am Merch-Stand endlich etwas holen, was ich seit 8 Jahren vor mir hergeschoben hatte: ein Johnossi Shirt! Obwohl es beinahe die signierte Schallplatte geworden wäre…

2017-12 Johnossi Konzert Rostock (Delta 3200, NimmFilm) (c) Lomoherz

++++++

Alle Bilder wurden mit einer analogen Film-Kamera aufgenommen. Kein Photoshop (bis auf das Titelbild), keine Filter oder sonstiges.
Einfach pure Film-Fotografie.

Kamera: Canon EOS 3000N

Film: Ilford Delta 3200

Scan: NimmFilm

Alle Bilder werden in geringer Auflösung gezeigt.

8 Comments
  • Zeitlauf
    Posted at 11:48h, 09 Mai Antworten

    Stimmungsvolle Bilder! Hm… ja das mit der Dunkelheit ist immer ein Problem beim Ablichten von Konzerten, speziell in kleinen schmuddelingen Clubs, wo manchmal die hälfte der Scheinwerfer gerade nicht funktionieren 😉 . Hatte dieses Problem mal bei uns in Wien. Ich sollte ein paar brauchbare Aufnahmen von der Band des damaligen Freundes meiner Schwester machen, ausnahmsweise digital, hab die Iso dann bis 6400 raufgedreht um ein paar halbwegs gut belichtete Aufnahmen zu bekommen.
    MFg Peter

    • Lomoherz
      Posted at 15:34h, 13 Mai Antworten

      Hallo Peter, Danke für deine Zeilen! Ja, Konzert-Fotografie ist echt spannend, was?! 🙂
      Einige meiner Bilder sind mit höherem ISO Wert aufgenommen worden, aber selbst da zeigte mir die Kamera Grenzwerte an, das dunkle Set-Up war sehr speziell. Anfang des Jahres war ich bei einem (normal) beleuchteten Konzert, bei dem ein auf ISO 800 belichteter 400er ausreichte. Da hatte ich dann allerdings auch ein lichtstärkeres Objektiv dabei – und stand natürlich weiter hinten. Wie man’s macht…
      Viele Grüße!

  • Nahaufnahme.
    Posted at 19:14h, 09 Mai Antworten

    Toll mit dem Rauschen… da versucht man immer, das raus zu bekommen, aber es sieht hier einfach soooo klasse aus! Macht Lust auf Analog;-)!

    • Lomoherz
      Posted at 15:27h, 13 Mai Antworten

      Chihi, Danke! Anders ging es einfach nicht, obwohl ich auch als Analogie kein großer Fan von Rauschen oder grobem Korn bin… Während der Aufnahmen dachte ich sogar, dass man auf keinem einzigen Bild was erkennen würde… 😉

  • Kai
    Posted at 17:38h, 15 Mai Antworten

    Tolle Bilder, du hast die düstere Stimmung gut eingefangen! Ich persönlich hätte noch ein paar mehr aussortiert, viele sind sich sehr ähnlich. Aber der Ilford hat einen tollen Look!

  • WEITES LAND
    Posted at 13:47h, 04 Juni Antworten

    Ein toller Film, den ich sogar schon am Tag eingesetzt habe.
    Wie hast Du ihn belichtet? Als 3200er oder 1600er? Da gibts ja unterschiedliche Ansichten.
    Analog ist einfach geil. Ich selbst habe auch fast alle digitalen Bilder aus dem Blog geworfen, die waren mir irgendwie zu künstlich. Und Korn hat ja nichts mit Rauschen zu tun und ist einfach unverwechselbar.
    Lieber Gruß nach MV.

    • Lomoherz
      Posted at 16:59h, 05 August Antworten

      Hallo Weites Land!
      Wie schön – ein Blog aus meiner ehemaligen Wahlheimat und dann auch noch in analog <3 Die Bildsprache passt super zu eurem Magazin!
      Auf meiner Festplatte schlummern auch noch ganz viele Bilder aus SH, die schon seit Ewigkeiten darauf warten, im Blog gezeigt zu werden. Vielleicht gebt ihr mir gerade den nötigen Anstoß 😉

      Den Film hatte ich mitgenommen, um ihn auf 1600 zu belichten. Allerdings war das Konzert so spärlich beleuchtet, dass ich zwischenndurch auf die Nenn-ISO gehen musste…
      Viele nordische Grüße zu euch!

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