Fujichrome Astia (exp) cross

ÜBER DAS LOMOHERZ

Aufgewachsen am Meer, zog es mich bald in die Welt hinaus. USA, England, Dänemark, Malta – insgesamt fünf Jahre habe ich an diesem und jenem Ort verbracht. Wenn ihr dort seid, haltet Ausschau nach meiner Uhr, meinem Lieblingspulli und ein paar Herzsplittern die ich dort gelassen habe. Irgendwann spülte es mich wieder zurück an die Ostseeküste, wo ich nun als Online-Redakteurin arbeite.

 

Neben Büchern und Reisen mag ich vor allem Filme die mir Wanderlust, Weltschmerz und Lachkrämpfe bringen und überhaupt habe ich ständig Fern- und Heimweh. Ich grinse oft und viel und bin lieber frei als in einer Beziehung. In meinem Kühlschrank liegen mehr Fotofilme als Frühstückseier, die nur auf ihren Einsatz warten. Zum Beispiel auf einem Roadtrip quer durch Europa…

 

Statt schönen zarten Mädchenfingern habe ich laut meiner Familie “Gichteln” und im Sommer meistens Schwimmhäute dazwischen. Morgens auf dem Fahrrad denke ich mir meine Geschichten aus und im Winter fahre ich gerne Schlitten.

Wenn es mir gut geht, fange ich schon mal an zu pfeifen und manchmal werfen dann Leute mit Gegenständen nach mir. Ich mag Innenarchitektur. Was ich auch gerne studiert hätte. Südengland war mir wichtiger und so wurde daraus Kultur und Sprache und Medien in Skandinavien und Flensburg.

 

Ich kann beim Singen spontan Lieder umtexten, aber nur wenn Pustefix dabei ist, inklusive Reim am Ende. Eigentlich mag ich das Britische Englisch lieber, aber wenn ich aufgeregt bin, krame ich meinen uralten amerikanischen Akzent wieder hervor. Odd. Ich kann auf dem rechten Bein stehen, nicht aber auf dem linken und auf Partys wird mir schneller von Speis als vom Trank übel. Ich mag Nina Simone und Indie und Folk, konnte aber nie verstehen, wie N Sync jemals erfolgreicher sein konnten als BSB…

Conny Lomoherz (c) Marie Kohlen
© Marie Kohlen

LOMOHERZ UND DIE LOMOGRAPHY

Von der Lomography las ich zum ersten Mal im neuen Jahrtausend und ich wollte sofort auch solche Fotos schießen können. Meine erste Lomo-Kamera ersteigerte ich dann 2004 für stolze 5€ auf Ebay (zusammen mit einer Die Happy CD). Das war der Actionsampler, der 4 Linsen statt einer hat und damit 4 Bilder zeitversetzt auf ein einziges Bild pressen kann. Die Kamera habe ich immer noch, inzwischen mit einigen Kratzern auf dem Buckel. Der Supersampler folgte kurz darauf. Gleiches Prinzip, nur dass hier die 4 Linsen untereinander angeordnet sind. Auf einem Roadtrip durch den Westen der USA nahm ich sie beide als Sidekicks mit. Unerfahren wie ich war, kamen sie nur gelegentlich zum Einsatz. Dementsprechend hauten mich die Ergebnisse nicht gerade vom Hocker, aber sie waren lustig anzuschauen, definitiv lustig.

Während meines Studiums in Dänemark wurde es ein bisschen still um meine lomografischen Ausschweifungen, bis ich mir 2008 oder 2009 einen Lomo Compact Automat, kurz eine LC-A, ersteigerte. Damit war es erst einmal um mich geschehen, auch wenn ich immer noch nicht ganz Teil dieser Hipster-Community war.

 

Ich knipste so, wie ich in der Zeit vor den digitalen Kameras knipste. Billiger Film rein, Knöpfchen drücken und billig entwickeln lassen. Ich kannte zwar den Trick für Doppelbelichtungen und die 10 goldenen Lomo-Regeln, aber das war’s auch schon.

Heilige Lomo-Themen wie Cross-Processing, Farbverschiebungen und abgelaufene Filme waren für mich zu diesem Zeitpunkt immer noch ein Buch mit 7 Siegeln.

Diana + RealitySoSubtle

Es musste erst dieser Blog her, um auch das letzte Fünkchen für diese Kunst zu entfachen. Dabei war alles völlig ungeplant. 2012 machte ich eine “Online Marketing und Social Media” Weiterbildung bei Webagentin Silke Buttgereit. Jede Woche behandelten wir ein anderes Thema und irgenwann kamen wir zum Blogging. Als Wochenaufgabe sollten wir ein Konzept für einen Blog erstellen mit der Option zum tatsächlichen Anlegen des Blogs. Da alle Teilnehmerinnen dieser Weiterbildung ebenfalls in der Buchbranche tätig waren, fiel ein Blog über Bücher schon mal raus. Also überlegte ich mir, was mich noch interessierte. Das Meer. Ok, wenn ich viel re-bloggen oder recherchieren wollte. Filme. Hm, mindestens genauso ausgelutscht wie Buchblogs. Ein Blog auf dem alle Gerichte, die jemals in Filmen vorkamen, nachgekocht werden? Nur schade, dass ich nicht kochen kann.

Es musste also etwas her, was ich halbwegs beherrschte und noch nicht zig Mal als Blog verwurstet wurde. Und dann fiel mein Blick auf die Fototüte, die links auf meinem Schreibtisch lag. Warum eigentlich nicht? Reine Lomography-Blogs waren noch selten und schreibfaul wie ich bin liegt der Schwerpunkt bei einem Fotoblog ja offensichtlich auf den Fotos. Perfekt. Und sowieso war das ja alles nur zum Spaß. Nach der Weiterbildung würde ich diesen Blog einfach wieder löschen.

 

Die Weiterbildung endete im Mai 2012. Willkommen bei Lomoherz 🙂

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