Das Buch im Film #10 – Von Königen, Biestern und Piraten

Buch im Film 10 Lomoherz

Das Buch im Film #10 – Von Königen, Biestern und Piraten

Letzte Woche lief Disney’s Die Schöne und das Biest an. Mein Blogpost kommt also zu spät, was ich einfach damit erkläre, dass der Film genau genommen keine Buchadaption sondern eine Verfilmung einer Verfilmung ist 😉

Tatsächlich steckt der heutige Buch im Film Post voller Ausnahmen. Es sind alles Verfilmungen, also keine Originale oder ‚Original Screenplays‘, wie es bei den Oscars heißt. Aber nicht immer gibt hier ein Buch die erste Fassung des Themas wieder (wenn das überhaupt jemals der Fall ist?).
Die Schöne und das Biest geht in Motiven zurück auf eine Erzählung aus der Antike und wurde als das französische Volksmärchen La Belle et la Bête erstmals im 18. Jahrhundert aufgeschrieben. Der Fluch der Karibik ist ursprünglich eine Attraktion in Disneys Themenpark und King Arthur war im Herzen schon immer eine Sage.

Diese Adaptionen laufen bereits oder demnächst in den Kinos. Weitere Bücher im Film findet ihr wie immer hier.

 

# 1 Die Schöne und das Biest

 

Nach Alice im Wunderland I & II (2010 & 2016), Cinderella (2015) und Das Dschungelbuch (2016) hat Disney einen weiteren hauseigenen Klassiker in ein Live-Action Spektakel verwandelt. Ich warte noch auf Aladdin und Arielle, meine beiden Lieblings-Disneys. Aristocats mit richtigen Katzen wäre aber auch lustig.
Ich kann mich noch gut an den genervten Gesichtsausdruck meines fast erwachsenen Bruders erinnern, der von meinen Eltern dazu verdonnert wurde, mit mir in diese Streifen zu gehen. Hehe. Ob ich ihn als über 40-jährigen wohl noch einmal ins Kino kriegen würde? Der guten alten Zeit wegen?

Welcher ist euer liebster Disney-Film oder wart ihr damals schon der Ansicht, dass die Männer viel zu tief in der Heldenrolle steckten? (Mittlerweile hat es Disney ja auch kapiert). Und auch wenn ich Emma Watson (noch) nicht als Fleisch gewordene Belle sehe, scheint sie mit ihrem unabhängigen Ansatz die richtige Besetzung dafür zu sein. In diesen Punkten unterscheidet sich der neue Film vom Zeichentrick-Klassiker. Die Lieder sind aber geblieben 😉 Und das Biest? (Dahinter verbirgt sich übrigens Downton Abbey’s Dan Stevens.) Sieht in der „Live-Animation“ mit gepflegter Mähne und Bart aus wie frisch vom Barbier. Die bärtige Männer-Phase gerade noch abgepasst.

Adaptionen des La Belle et la Bête Stoffs gibt es viele und alle Jahre wieder. Im Kino zuletzt mit Vincent Cassel (2014) in opulenten Kostümen und poetischen Kulissen. Nur die umgesetzte Story an sich ist leider eher mau. Als eine der besten Verfilmungen gilt derweil immer noch Jean Cocteaus Klassiker von 1946, weil jene Version nicht alles erzählt, etwas mysteriös bleibt und damit dem Märchen am ähnlichsten ist.

Ich werde mir die neueste Verfilmung noch anschauen und bis zum letzten Tale as old as time im Kino sitzenbleiben. In der neuen Fassung übrigens von John Legend und Ariana Grande gesungen.
Hier gibt es übrigens einen direkten Vergleich der beiden Disney-Trailer von 1991 und 2017(!).

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# 2 Pirates of the Caribbean – Dead Men Tell No Tales

 

Der wievielte Teil ist das jetzt? Der 5.? 6.? Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen. Nach 14 Jahren (!) finden die Piratengeschichten um Jack Sparrow, ich meine Captain Jack Sparrow scheinbar ein Ende. Ist auch der einzige Grund, weshalb der Film hier auftaucht, denn nach dem ersten Teil – The Curse of the Black Pearl , als die Zeit gerade reif für ein Piratenspektakel war, ging es ja arg bergab. Aber wie das Ganze nun endet will ich trotzdem wissen – blonde Strähnchen in Sparrows Dreadlocks hin oder her – und vielleicht findet man ja szenenweise zu alter Stärke zurück.

Im letzten Teil gehen wieder ein paar alte Bekannte mit an Bord, darunter auch Orlando Bloom (Teil 1-3) als Will Turner, wobei ich ihn noch nicht im Trailer entdeckt habe. Keira Knightley als Elizabeth Swan ist nicht gelistet.
Neu dabei ist Javier Bardem als seefahrender Bösewicht, der als bröckelnder Piraten-Zombie an eine billige Version der Davy Jones-Crew aus dem zweiten Teil erinnert. Um seine Rachegelüste gegenüber Sparrow zu erklären, enthält der Film auch ein paar „Wie alles begann“-Sequenzen. Und eigentlich ist das der creepigste Teil. Vielleicht sogar des ganzen Films. In der Vorgeschichte (im Trailer ab der 22. Sekunde) sieht man einen jungen Jack Sparrow. Als ich bei imdb nachschaute, wer den jungen Johnny Depp so überzeugend gibt und keinen Schauspieler fand, dämmerte es mir, dass der junge Jack Sparrow von Depp selbst gespielt wird. Absolut unheimlich. Aber das ging mir auch schon bei Brad Pitt in Benjamin Button so. Depp ist mittlerweile über 50 und stellt – dank computergenerierter Anti-Aging Software – seine Teenager-Version einfach selbst dar. Ohne Bartwuchs, aber dafür mit der markanten Frise, Kapitäns-Hut und Milchbubi-Haut.

Ab Mai in den Kinos.

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# 3 King Arthur – Legend of the Sword

 

Auf Charlie Hunnam stand ich schon als Teenager. Daher freut es mich irgendwie, dass er gefühlt Jahrzehnte später mit Hauptrollen in Filmen und Serien wie Sons of Anarchy und eben King Arthur endlich ein bisschen Anerkennung erhält 😉

Um König Artus ranken sich viele Geschichten, Mythen und Sagen. Um die Jahrhundertwende des 5. und 6. Jahrhunderts soll er Britannien gegen die vordringenden Angelsachsen verteidigt haben. Ausgeschmückte „Chroniken“ gibt es unzählige. Aber ob es tatsächlich einen King Arthur oder zumindest ein reales Vorbild gab, wird hingegen stark bezweifelt.
Artus – oder eben Arthur – ist übrigens Waliser und geht es nur mir so, oder entwickelt sich Wales langsam aber stetig zum neuen Island? Die ideale Zeit also, um den König wieder aufleben zu lassen.

Der Film verfolgt indes den Ansatz, das verlorene Königreich für seinen rechtmäßigen König (Charlie Hunnam) zurück zu erobern. Statt den Krieg von einem provisorische zusammengezimmerten Thron zu beobachten und seine Ritter der Tafelrunde machen zu lassen, steht Arthur selbst an erster Front. Zumindest nachdem er sein Schicksal akzeptiert hat.
Ebenfalls mit dabei ist Jude Law, der scheinbar öfter mit diesem Regisseur zusammenarbeitet:

Guy Ritchie hat sich den Film geschnappt und ich finde, wenn der etwas gut kann, dann ist das Filme die in der Vergangenheit spielen imposant aussehen zu lassen. Mit einem Blick für Details und Glamour. Das ging mir schon bei Sherlock Holmes (der mit Robert Downey Jr. und Jude Law als Watson) und zuletzt bei Codename U.N.C.L.E. so. Als hätte der Typ brav seine Hausaufgaben gemacht und zeigt so seinen Zuschauern Schauplätze ganz nach ihrem Geschmack oder zumindest so, wie man sie sich eben vorstellen würde (Sherlock Holmes 3 ist übrigens gerade in der Mache).

Ebenfalls ab Mai in den Kinos.

PS: Und welchen Film dreht Guy Ritchie als nächstes? Disneys Aladdin! Als Realfilm! Ha! 😉

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Das Titelbild ist mit der Lomo-Kamera LC-Wide auf einem Ilford Hp5 400 Film aufgenommen worden.

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