15 Gründe, im Herbst und Winter nach Usedom zu reisen

15 Gründe für Usedom analog Lomoherz

15 Gründe, im Herbst und Winter nach Usedom zu reisen

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1 | Aufs Meer schauen

15 Gründe Usedom (c) Lomoherz (1)

Das Meer ist zu jeder Jahreszeit bewundernswert. Im späten Herbst und Winter ist die Luft kalt und klar, mit etwas Glück ist das Meer auf Usedom eine einzige Eisschollenlandschaft. Aber dafür muss es schon sehr sehr kalt sein, denn die Winter an unserer Küste sind mild.

Man sagt übrigens, dass man erst dann ein richtiger Küstenmensch ist, wenn man das Meer auch im Winter liebt…

2 | Die Ruhe genießen

15 Gründe Usedom (c) Lomoherz (2)

In den späteren Jahreszeiten ist die Insel in der Regel nicht so stark besucht wie zur Sommerzeit; Ferienzeit und Feiertage ausgenommen. Wer auf Tiefenentspannung aus ist und mit der See alleine sein möchte, sollte die Hochsaison meiden.

3 | Die Bäderarchitektur bewundern

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Usedom ist berühmt für seine Bäderarchitektur. Das ist ein Baustil, der vor allem die Seebäder an der Ostseeküste prägt. Die Hoch-Zeit der Bäderarchitektur reichte von 1793 bis 1918, besonders zur Gründerzeit entstanden viele Häuser und Villen in diesem Stil an den deutschen Küsten – von Ahlbeck bis nach Heiligendamm, vereinzelt auch an der Nordseeküste. Usedom wahrt diese historische Identität auf besondere Art.

Typisch für die zwei- bis viergeschossigen Bauten sind die vorspringenden Fassadenteile, Balkone und Veranden. Es dominieren große Rundbogen- oder Rechteckfenster, verziert mit Jugendstilornamenten in maritimen oder floralen Motiven.

4 | Durchs Wasser waten

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Gibt es etwas schöneres, als nach einer anstrengenden Woche auf der Arbeit an den Strand zu gehen, sich Schuhe und Socken auszuziehen und die Zehenspitzen ins Wasser zu tauchen? Dass das Wasser nur im Sommer betretbar ist, ist nur ein Urlaubs-Mythos. Anfang Herbst ist sogar perfektes Wasser-Wat-Wetter. Nach einem langen Sommer ist das Wasser noch aufgewärmt und der Lufttemperatur oft ähnlich.

5 | Entlang der Promenade spazieren

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Das besondere an den drei Kaiserbädern ist, dass man von Bansin über Heringsdorf bis hin nach Ahlbeck zu Fuß laufen kann. Und zwar schnurstracks auf einer einzigen Promenade. Links das Meer, rechts die Villen und über den Köpfen die Laubbäume, die im Herbst ganz golden schimmern.

6 | Den Strand entdecken

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Im Gegensatz zur baumverhangenen Promenadenallee und den vielleicht Eisschollen auf dem Meer, liegt der Strand oft jahreszeitenlos dar. Trotzdem gibt es dort das ganze Jahr über etwas zu entdecken: Muscheln, Treibgut und Bernstein. Man muss nur lange genug den Blick von der See abwenden.

7 | Fischer beobachten

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Kurz vor Heringsdorf erstreckt sich der Fischerstrand. Hier kann man gemütlich knurrenden Fischern dabei zusehen, wie sie die frisch gefangenen Fische abschuppen und ausnehmen – und dann filetiert (bzw. eingelegt oder geräuchert) direkt ins Brötchen packen. Noch Salat und (rote) Zwiebeln dazu – fertig ist das frischeste Fischbrötchen der Insel. Lecker!
An einigen Strandübergängen liegen hier die Fischerboote zu Tau, die morgens ins Wasser gelassen und später hinauf gezogen werden.

8 | Usedom im eigenen Tempo erkunden

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Ist man erstmal auf der Insel, kann man alles von sich abstreifen: Stress, Termindruck, ständige Erreichbarkeit.
Die Insel und vor allem die Kaiserbäder lassen sich innerhalb weniger Stunden grob erkunden. Aber das will sie gar nicht. Mit ihren vielen versteckten Nischen, den Parkbänken und dem Strand wird man fast dazu gezwungen, einen Gang herunterzuschalten. Der Rhythmus ist hier ein anderer.
Der Zipfel Usedoms lässt sich locker zu Fuß erkunden. Für den Rest gibt es die kleine Bäderbahn und die Insel-Fahrräder, die man an einer der vielen Stationen ausleihen und an einer anderen zurückgeben kann.

9 | Bummeln und Inselkultur

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Auch in der Nebensaison haben viele typische Sommer-Geschäfte geöffnet. Es sind nicht übermäßig viele, aber dafür gibt es einen schönen Mix aus Premium- und Touri-Läden, ein paar Namen die man schon kennt und individuellen Läden mit Charakter, die immer eine Entdeckung wert sind.
Im Herbst und Winter gibt es ein sparsameres aber hochwertiges Kulturprogramm.

10 | Sich ein Zimmer mit Meerblick gönnen

Schaut man vom Strand auf die Küstenlinie, kann man gar nicht anders: Man sieht die schönen Hotels in Bäderarchitektur und denkt: einmal mit diesem Meerblick einschlafen und wieder aufwachen. In der Hochsaison ist das purer Luxus. In der Nebensaison ist dagegen ein Zimmer in der ersten Reihe durchaus erschwinglich.

11 | Eine Seebrücke für sich haben

Wer kennt sie nicht. Die Usedomer Seebrücken. Auf keiner Postkarte dürfen sie fehlen. Erstrecken sie sich erst einmal vor den eigenen sandigen Füßen, fragt man sich zuweilen, wie die Fotografen sie jemals einsam und verlassen vorgefunden haben können. Um 5 Uhr aufstehen? Im Zwielicht darauf warten, dass die Menschenmenge endlich aufklart? Im Sommer vielleicht. In der Nebensaison hat man dagegen durchaus Chancen, die Seebrücken für sich alleine zu haben, um ein klassisches Postkartenmotiv aufzunehmen (sonntags bleibt allerdings auch weiterhin eine Herausforderung wie man sieht).

12 | Vom Inselausflug zur Europareise

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Usedom teilt sich die Insel mit Polen. Läuft man den Strand immer weiter entlang, findet man sich hinter Ahlbeck schon bald im Ausland wieder. Ich kenne die Grenzregion bisher nur vom Landgang, aber man sagt, dass Usedom auf der polnischen Seite noch ein klein wenig schöner sein soll. Natürlich schöner.

13 | Drachen steigen lassen

Herbst und Winter sind für das Drachen steigen reserviert. Der Strand ist frei und weitläufig, der Wind ist selten fern. Ende Oktober wird sogar jedes Jahr ein offizielles Drachenfest veranstaltet.

14 | Dem Inselcharme erliegen

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Vom Frühstück direkt an den Strand, die Promenaden wie im 19. Jahrhundert entlang wandeln, Unmengen an Fischbrötchen verdrücken, einen Snack op Platt halten, an den leuchtend roten Herbst- und Winterbäckchen erfreuen, Sand oder Laub aufwirbeln, Erinnerungen an die DDR erspähen, das Kaminfeuer im Strandhaus entzünden, einen Schluck Sanddornlikör (oder –glühwein) zu Gemüte führen, minutenlang in die Ferne schauen, den Horizont überall entdecken und fernwehträumen, den Sonnenaufgang über dem Meer beobachten, dem Inselcharme erliegen.

15 | Den besten Strandkorb auswählen

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Entgegen mancher Erwartung stehen die Strandkörbe noch weit bis in den Herbst hinein am Strand. Man kann sie stündlich oder für den ganzen Tag mieten und bekommt zur späteren Jahreszeit ganz sicher einen Platz zwischen den windgeschützten Polstern.

Kamera: Lubitel 166+

Filme: Kodak Portra 160 (blauer Himmel) und Kodak Portra 400 (bedeckter Himmel)

Entwicklung: MeinFilmLab

Digitalisierung: Scan der Negative (MeinFilmLab)

Die Portra Filme wurden mir freundlicherweise als Testfilme von Kodak Alaris zur Verfügung gestellt. Ich habe sie sehr lieb gewonnen.

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1 | Looking out on the sea

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The sea is always admirable – no matter the season. The air is clear and crisp in late autumn and all through the winter and with a bit of luck the sea will be a solitary landscape of ice floes.

 

2 | Enjoying the silence

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The island of Usedom is less frequented during autumn and winter (except for holidays). If you’re looking for deep relaxation you should definitely avoid the high season of summer.

 

3 | Admiring the resort architecture

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Resort architecture or Bäder architecture (German: “Bäderarchitektur”) is an architectural style that is typical for seaside resorts on the German Baltic coast. The style evolved since the foundation of Heiligendamm in 1793, and flourished around 1900, when resorts were connected to big cities via railway lines. Until today, many buildings on the German coasts, especially Usedom, are built in this style or feature distinct elements of it.

Resort architecture is often characterized by two to four story buildings whose façades are often decorated with balconies, gables and verandas. Arched or rectangular windows predominate. What is special about this form of architecture is its basic composition in classical styles that are very freely combined and which may be mixed with art nouveau ornamentation.

 

4 | Wading through the water

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There’s nothing more relaxing than going to the beach after long days, weeks or months (!) of work and taking off your shoes and socks and dipping your toes into the water…. is there?

 

5 | Walking along the beach promenade („Strandpromenade“)

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On the east side of the island lay the three famous “Kaiserbäder” (Imperial Spas) called Bansin, Heringsdorf and Ahlbeck. What’s so special about them is that they are connected by a beautiful promenade and a long sandy beach. Walking along the promenade, you can literally stroll through all three seaside resorts without crossing the street or turning left or right once. Instead you’ll see the Baltic Sea on one side and astonishing villas in the above mentioned resort style on the other. Walking along the promenade, countless deciduous trees will appear above your head that shimmer all red and golden in the fall.

6 | Discovering the beach

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Unlike the tree-lined promenade and the maybe ice floes on the water, the beach often appears rather seasonless. However, there’s always something to discover: shells and driftwood and amber, which is also called the “gold of the Baltic Sea”. You only need to take your eyes off the sea long enough.

7 | Watching the local fishermen

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Parts of the beach in Heringsdorf are dedicated to the still active fishermen on the island. You can watch them scaling and gutting the fish they caught at sea a few hours before. The best parts are for sale and also used in the famous fish sandwiches with salad an onions. Delicious and super fresh!

8 | Exploring Usedom at your own pace

15 Gründe Usedom (c) Lomoherz (8)

Once you get there, you can leave everything behind: stress, deadlines, always being within reach.
Technically you could explore the island within mere hours. But that’s not the point. With all the wonderful hidden spots, the parks and the beach you will be compelled to ease up and approach the island more slowly and certainly more relaxed. You’re on island time and there’s a different rhythm here.

9 | Strolling and experiencing the island’s culture

15 Gründe Usedom (c) Lomoherz (9)

Most shops and businesses are open all through the year, so you’ll have your share of shopping during low season. There’s a wonderful mix of individual, touristy and premium stores on the island. Even though there will be less events during autumn and winter, the selection will be worthwhile.

10 | Treating yourself to a room with a sea view

Looking up from the beach to the beautiful hotels, one can’t help but think: Ah, to fall asleep and wake up while looking out on the sea. During high season, this is quite a luxury, but luckily those rooms become more affordable in late fall and in the winter (except holidays).

11 | Having the piers to yourself

It’s a classic: Whenever you look for photographs or postcards of the island of Usedom you’ll always see the piers in them. They belong to the island like peas belong in a pod. However, during the summer, there’s almost no chance of having one of the piers to yourself – for example for a photograph like on one of those damned postcards 😉

12 | Visiting two countries in one day

15 Gründe Usedom (c) Lomoherz (13)

Germany is sharing this island with Poland. If you pass the sea resort of Ahlbeck you will soon cross the Polish border. I’ve heard that the other side of the island is also exceptionally beautiful.

13 | Flying a kite

You simply have to bring (or borrow) a kite, when you come to the island during fall or winter. The beach is long and wide and the wind is never far away. There’s even an official kite festival in October.

14 | Falling for the island’s charms

15 Gründe Usedom (c) Lomoherz (14)

Waking up with the smell of the sea in your nose, leaving the breakfast table for the beach, walking along the promenade like a lady or gent from the 19th century, enjoying loads of fish sandwiches, trying out “Low German”, an endearing dialect spoken at the German coasts, noticing the shining eyes and radiant cheeks after a long autumn or winter walk, swirling up sand or leaves, discovering reminiscences of the former GDR, lighting a chimney fire in your beach house, trying a glass of sea buckthorn liqueur, staring into the distance, discovering the horizon everywhere, watching the sunrise – falling for the island’s charms.

15 | Not letting go of your Baltic beach chair

15 Gründe Usedom (c) Lomoherz (15)

Baltic beach chairs, or “Strandkorb” as we call it, are tremendously popular. Have you heard about the phenomenon that people get up really early in the morning (during their holiday!) in order to lay a towel over a deck chair and therefore “book” it for themselves? Yeah, it’s a bit like that with those Baltic beach chairs during the summer, even though you have to pay for them first 😉
Even though they won’t be available all through the year, they’ll stay at the beach until November (approx.) and be back in spring!

 

Camera: Lubitel 166+

Films: Kodak Portra 160 (blue skies) and Kodak Portra 400 (overcast skies)

Dev & Scan: MeinFilmLab.de

 

Both films were sponsored by Kodak Alaris. Thank you very much, I’ve come to love these films in no time!{:}

5 Comments
  • Anne
    Posted at 17:24h, 04 Dezember Antworten

    das Meer, das Meer, warum ist es nur so weit weg? ich war einmal im märz auf rügen und die adria ist ja sowieso toll im winter. dank deines postes muss ich nun gar keine argumente mehr suchen, um auch im winter immer ans meer zu wollen <3 danke!

  • Dani
    Posted at 19:23h, 04 Dezember Antworten

    Liebe Conny, Chapeau!

    Deine Fotos sind wunderschön, diesmal irgendwie so perfekt und fast gar nicht Lomo. Was ich aber nicht als Nachteil sehe, deine Bilder sind traumhaft weich, die Farben sensationell und ich möchte jetzt unbedingt auch ans Meer. <3 Machst du eigentlich auch wieder beim Lomo-Wichteln mit? Dich hätte ich gern als Partner. 🙂 Ich wünsche dir ein schönes 2. Adventswochenende!

  • Lomtro
    Posted at 08:26h, 06 Dezember Antworten

    Auf Deinem Blog ist für mich immer Urlaubsstimmung 🙂
    Sehr schöne Fotos und Usedom steht tatsächlich noch auf unserer Liste. Ob es nächstes Jahr endlich mal klappt, steht noch nicht fest.
    Ich wünsche Dir einen schönen Nikolaustag und einen schönen zweiten Advent.

  • Pingback:Lomorückblick
    Posted at 16:17h, 30 Dezember Antworten

    […] #7 15 mal Usedom […]

  • Paleica
    Posted at 09:10h, 12 Februar Antworten

    ich liebe deine lubitel. wirklich schön. und ich hab mich grade instant auch in usedom verliebt. einfach ein traum, wirklich. ich war heuer zum ersten mal im winter am meer und es ist grandios. ja ich liebe das. viel liebe in diesem kurzen kommentar 😀

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